Aufbau Master LRT
Der Masterstudiengang Luft- und Raumfahrttechnik an der Uni Stuttgart erstreckt sich über eine Regelstudienzeit von 4 Semestern, in denen man 120 Leistungspunkte (LP) erreichen muss. 90 LP entfallen auf Vorlesungen, die sich in einen Wahlpflichtteil mit 24 LP und einen Wahlteil mit 66 LP gliedern. Für den Wahlpflichtteil müssen aus 6 Modulen 4 Module gewählt werden.
Die einzelnen Inhalte des Wahlpflichtteils haben wir weiter unten zusammengestellt.
Die 6 Module bieten einen vertiefenden Überblick über die verschiedenen Disziplinen der Luft- und Raumfahrt. Im zweiten und dritten Semester hört man die Spezialisierungsmodule. Man wählt zwei Spezialisierungsrichtungen, aus denen man jeweils Module im Umfang von 24 LP belegen muss. Die übrigen 18 LP füllt man über die sogenannten Ergänzungsmodule auf. Hier darf man quasi alles wählen, was im Masterstudiengang LRT angeboten wird und noch nicht gehört wurde. (Also sowohl Module aus anderen Spezialisierungsrichtungen als auch weitere Module aus den gewählten.) Bis zu 6 LP der Ergänzungsmodule dürfen auch aus dem Katalog der fachaffinen Schlüsselqualifikationen gewählt werden, wenn diese noch nicht im Bachelorstudium oder in irgendeinem anderen Studium geprüft wurden.
Aktuelle (bindende) Prüfungsordnungen und Modulehandbücher, sowie die Makrostrukturen, gibt es auf der Studiengangshomepage.
Wahlfplichtmodule
Modul: Flugzeugentwurf und –aerodynamik
Flugzeugentwurf:
Vorstellung von statistischen und empirischen Verfahren für den Vorentwurf von Flugzeugen. Du lernst mit einfachen Mitteln erste Abschätzungen für Gewicht, Schub und Leistung zu treffen, von welchen ausgehend die detaillierte Entwicklung des Flugzeuges stattfindet. Außerdem werden die wirtschaftlichen Gesichtspunkte, unter welchen die Entwicklung eines Flugzeuges stattfindet, sowie die Vor- und Nachteile bestimmter Konfigurationen, wie z.B. Canard-Anordnungen der Höhenleitwerke, beleuchtet.
Flugzeugaerodynamik:
Im Rahmen dieser Vorlesungen werden deine Kenntnisse aus der Strömungslehre vertieft. Du beschäftigst dich mit der vereinfachten Berechnung von Profilen und Tragflügeln und wendest diverse Näherungsverfahren an. Die aerodynamischen Eigenschaften von 2D-Profilen werden in Abhängigkeit geometrischer Parameter für verschiedene Mach- und Reynoldszahlen analysiert. Weiterhin werden die grundlegenden Prinzipien und Berechnungsmethoden der Tragflügelumströmung vorgestellt.
Am Ende steht eine 120-minütige Prüfung, die aus gleichen Teilen der zwei Themen zusammengesetzt ist.
Modul: Raumfahrttechnik I
Sensibilisiert auf Umwelteinflüsse und Eigenschaften der Atmosphären, werden dir Methoden zur erfolgreichen Verknüpfung und Integration von Subsystemen aufgezeigt. Wie beeinflussen grundlegende Auslegungskriterien von Nah- und Fernerkundungsmissionen deinen Entwurf? Dabei werden Bahnmechanik und Antriebstechnik betrachtet, sowie Subsysteme und Weltraumbedingungen. Ebenso werden Bedeutung und Nachhaltigkeit von Fernerkundungsmethoden in der Raumfahrt vermittelt. Außerdem bekommst du einen Überblick in Weltraumrecht und Wetlraumqualifikation.
Abschließend wirst du in 60 Minuten schriftlich geprüft.
Modul: Regelung und Systementwurf
Das Modul gibt einen vertiefenden Einblick in das physikalische Modell, die Navigation, Regelung und Auslegung dynamischer Systeme. Die Vorlesungen werden von den Instituten für Navigation (NAV), Flugmechanik und Regelungstechnik (IFR) und Luftfahrtsysteme (ILS) gehalten.
Regelung:
Die aus Regelungstechnik I bekannten Eingrößen- werden auf Mehrgrößensystemeerweitert. Nicht nur die Untersuchung und Bewertung von Systemeigenschaften, sondern auch der Reglerentwurf werden behandelt.
Systementwurf:
Es werden nun die beiden vorherigen Disziplinen unter Safety-Gesichtspunkten verknüpft und auf Rechner-, Sensor- und Aktuator-Ebene ein Fly-by-Wire System entworfen.
Am Ende des Moduls steht eine 120-minütige schriftliche Prüfung die sich zu gleichen Teilen aus den drei Themen zusammensetzt.
Modul: Analytische & numerische Methoden der L & R
Im Rahmen dieses Moduls werden unterschiedliche numerische und analytische Methoden zur Lösung der charakteristischen Differentialgleichungen in der Luft und Raumfahrttechnik behandelt. Für gewisse Spezialfälle in der Strömungs- und Thermodynamik ist es möglich mittels dimensionsloser Betrachtungen exakte analytische Lösungen zu ermitteln. Für die meisten Probleme müssen jedoch numerische Verfahren gefunden werden, die zur Lösung der Navier-Stokes- bzw. Transportgleichungen dienen. Zusätzlich zu den Vorlesungen werden Übungen und freiwillige Tutorien angeboten. Verantwortlich für dieses Modul sind das IAG und das ITLR.
Am Ende steht eine 120-minütige Prüfung, die aus gleichen Teilen der zwei Themen zusammengesetzt ist.
Modul: Luftfahrttriebwerke und Verbrennung
Turboflugtriebwerke:
Hier wird das Wissen über Turboluftstrahltriebwerke aus der Luftfahrtantriebe- Bachelor-Vorlesung vertieft. Es werden Ähnlichkeitskenngrößen zur Charakterisierung von Triebwerken eingeführt. Damit lassen sich für die Triebwerkskomponenten (Verdichter, Turbine, …) Kennfelder erstellen, die das Betriebsverhalten der Komponenten und ihr Zusammenspiel beschreiben (stationär und instationär).
Einführung in die Verbrennung:
Diese Vorlesung behandelt die grundlegenden Prinzipien von Verbrennungsvorgängen und der damit verbundenen Schadstoffbildung. Im Mittelpunkt steht die Betrachtung von Reaktionsgleichungen hinsichtlich Energieertrag, Reaktionsgeschwindigkeit und Abgaszusammensetzung.
Am Ende steht eine 120-minütige Prüfung, die aus gleichen Teilen der zwei Themen zusammengesetzt ist.
Modul: Strukturdynamik
Das bereits erlangte Wissen aus der Statik, der Technischen Mechanik und der Höheren Mathematik wird erweitert. Anschließend bist du in der Lage Bewegungen
von Ein- und Mehrkörpersystemen in mathematischer Form auszudrücken. Du lernst die entsprechenden Gleichungen aufzustellen und die Schwingungen im System zu
berechnen. So kannst du z. B. Stoßdämpfersysteme auslegen oder herausfinden, wie sich die verschiedenen Stufen einer schwingenden Rakete zueinander bewegen.
Zusätzlich lernst du die heute gebräuchlichen und angewandten Finite-Elemente- Modelle aufzustellen und anzuwenden.
Am Ende des Moduls findet eine schriftliche Prüfung statt.
Spezialisierungsrichtungen
Hier sind die acht Spezialisierungsrichtungen aufgeführt, von welchen man zwei auswählen muss. Um einen Überblick über die Richtungen zu bekommen, lohnt es sich die Beschreibungen im Modulhandbuch auf der Studiengangsseite zu lesen.
Spezialisierungsrichtung | Verantwortliche | |
---|---|---|
A | Mathematische und physikalische Modellbildung in der LRT | Prof. Dr.-Ing. Bernhard Weigand, ITLR |
B | Experimentelle und numerische Simulationsmethoden in der LRT | Prof. Dr.-rer.nat. Claus-Dieter Munz, IAG |
C | Informationstechnik in der LRT | PD Dr.-Ing. Stephan Rudolph, IFB |
D | Materialien, Werkstoffe und Fertigungstechniken in der LRT | Prof. Dr.-Ing. Peter Middendorf, IFB |
E | Flugführung und Systemtechnik in der LRT | Prof. Dr.-Ing. Reinhard Reichel, ILS |
F | Entwurf, Auslegung und Bau von Luft- und Raumfahrzeugen | Prof. Dr.-Ing. Andreas Strohmayer, IFB |
G | Antriebs- und Energiesysteme in der LRT | Prof. Dr.-Ing. Stefan Staudacher, ILA |
H | Raumfahrttechnik und Weltraumnutzung | Prof. Dr.-Ing. Stefanos Fasoulas, IRS |
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